Wenn wir einen Ort bereisen versuchen wir das Aussergewöhnliche, das Schöne zu finden und zu erleben. Auch fotografiert wird hauptsächlich das Schöne man will sich ja, dann wieder zu Hause, an den schönen Fotos und Erinnerungen erfreuen!
Wie aber steht es mit den weniger schönen Dingen in den Schwellen- und Drittwelt Ländern die wir so gerne bereisen? Wie geht ihr mit zum Teil bitterer Armut um, der ihr auf euren Reisen begegnet?
Vor vielen Jahren als wir begannen die “weite Welt” zu bereisen war unsere erste Destination auf unserer 1 jährigen Weltreise SOA. Zum ersten mal wurden wir, die aus der “reichen und behüteten Schweiz” kommen, mit Armut und Elend auf offener Strasse konfrontiert.
Wir wollten es uns nicht leicht machen und fragten uns wie wir unserem Mitgefühl nachgeben und nach welchen Kriterien wir wem etwas schenken wollen.
Wenn wir etwas verschenkten befanden wir uns sofort in der Situation , dass natürlich auch die umstehenden Personen die bettelten, etwas abbekommen wollten.
Nun, wir hatten genügend Mitgefühl für alle, aber nicht genügend Mittel für alle in unserer Reisekasse!
Wir waren erschlagen ob der vielen Bedürftigen, schlussendlich beschlossen wir, um dem Dilemma aus dem Weg zu gehen, niemandem mehr etwas zu geben.
Wie ich oben schon geschrieben habe wollten wir es uns nicht leicht machen, wir waren einfach nur überfordert.
Heute denken und handeln wir anders. Wir sind immer noch überfordert mit der Menge von Bedürftigen und wissen dass wir nicht “die ganze Welt” retten können. Was kann man also tun?
Wir halten uns an folgenden Spruch: “Wer einen Menschen rettet, rettet die ganze Welt” und versuchen gezielt einer oder mehreren Personen kurzfristig zu helfen und damit wenigstens jemandem momentan zu helfen und ihm/ihr Linderung und eine kleine Freude zu bereiten.
Ihr habt sicher auch schon den Spruch gehört “wenn ich einen Sechser im Lotto hätte dann würde ich…..” meistens zählt die Person dann all die tollen, menschenfreundlichen Sachen auf für die man sicher jeden Menschen toll finden würde und ihm Hochachtung entgegenbringt.
Wenn man überlegt, wie unwahrscheinlich es ist dass man je einen Sechser im Lotto hat, erkennt man dass dieser Spruch einfach der beste Weg ist um im Moment genau gar nichts machen zu müssen und sich trotzdem gut fühlen zu können, denn man würde ja wenn….
Aber man kann das tun wozu man mit seinen eigenen Mitteln in der Lage ist ohne Millionär zu sein und es fühlt sich richtig an!
Schon nur sich das übrig gebliebene Essen im Restaurant einpacken zu lassen, um es dann jemandem weiter zu geben, kann einem hungrigen Menschen helfen!
Wir haben uns für 2015 vorgenommen noch öfter den unkonventionellen Weg zu gehen und uns der Armut zu stellen der wir auf unseren Reisen begegnen und die uns auch schon mal ein schlechtes Gewissen bereitet.
Wir wollen nicht einfach angewidert oder ärgerlich weg schauen sondern wo möglich und sinnvoll etwas tun. Sei es nur mit dem Menschen dem wir da bettelnd begegnen, ein paar freundliche Worte zu wechseln oder ihn kurzerhand einfach einzuladen mit uns zu essen z.B im Restaurant.
Die Armut ist Teil des bereisten Landes und gehört zum Reisen in weniger entwickelten Ländern oder Regionen leider einfach dazu.
Wir werden damit nicht die ganze Welt retten aber bestimmt einem oder mehreren Menschen für kurze Zeit ein gutes Gefühl und einen satten Bauch geben.
Wenn dieses Posting jetzt noch dazu beiträgt, dass auch du nicht nur wegschaust sondern den Mut findest, jemandem eine kleine Geste der Freundlichkeit und des Mitgefühls zu geben, hat es sich gelohnt den Beitrag zu verfassen!
Du wirst dich wundern wie viel Glück und Dankbarkeit du mit wie wenig Geld und/oder persönlichem Einsatz (Stichwort Essensreste teilen) erzeugen kannst und wie richtig und gut sich das anfühlt!
Ich bin überzeugt, auch du wirst davon persönlich profitieren!
Was habt ihr erlebt, wie geht ihr mit Armut und Hunger in euren Reisedestinationen um? Ein schwieriges Thema, ich weis…
Lass es uns wissen, schreib dazu einen Kommentar!